Montag, 11. April 2016

Aoi Bungaku (2009)





Der außergewöhnliche Anime „Aoi Bungaku“ (Blaue/Junge Literatur) präsentiert sich schon in den ersten Augenblicken vollkommen einzigartig. Statt eines typischen Anime-Intros, präsentiert ein Moderator die nachfolgende Episode. Denn die Story des Animes greift Klassiker der japanischen Literatur auf und interpretiert sie in einem frischen Gewand.

Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Geschichten des 12-Teiligen Animes recht stark voneinander. Von Depressionen, Selbstmord, Märchen, Verzweiflung, Liebe und Freundschaft wird hier erzählt. Dass diese alten Werke auch heute noch grandios umgesetzt werden können, zeigt bereits die erste Geschichte „Ningen Shikkaku“ (Nicht länger menschlich) von Dazai Osamu. Doch auch die anderen Episoden können sich wirklich sehen lassen.

Das Studio Madhouse (Death Note) hat auch mit der 2009er Serie bewiesen, dass sie zu den besten Animationsstudios der Branche gehören. Denn die Vielfältigkeit der Szenen wird nur noch durch ihre Atmosphäre und ihren Detailgrad übertroffen. Einfach fantastisch! Jede Geschichte hat so ihren ganz eigenen Zeichenstil und eine einzigartige Stimmung. Auch den Soundtrack kann man eigentlich nur als grandios bezeichnen. Genau wie die Zeichnungen, fangen die Songs die jeweilige Stimmung perfekt ein und unterstreichen diese optimal.


Fazit: Aoi Bungaku gehört wohl zu den originellsten und einzigartigsten Animes, die ich je gesehen habe. Mir hat, wie schon vorhin erwähnt, vor allem die Darstellung von Dazai Osamus Werken hervorragend gefallen. Das liegt nicht nur an der ungewöhnlichen Aufmachung, sondern auch an der tollen Umsetzung aller Geschichten. Dies zeigt wieder einmal eindrucksvoll, dass sich altes Material immer noch sehr gut für aktuelle Verfilmungen eigenen kann. Zudem wird einem hervorragend einiges der japanischen Literatur nähergebracht. Aoi Bungaku ist nichts weniger als Pflichtprogramm für jeden ernsthaften Anime-Fan. Meiner Meinung nach ist die Serie stark unterschätzt und die wenigen Kritikpunkte, die ich eventuell finden könnte, beziehen sich auf die dünne Charakterentwicklung und die Laufzeit. Bei einem Anime dieses Formats ist aber vollkommen nachvollziehbar.
 

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