Sonntag, 5. Juli 2015

Far Cry 4 (PS4)

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Mir hat ja bereits der Vorgänger ziemlich gut gefallen. Mit seinem dynamischen Gameplay und vor allem den krankhaft guten Charakteren hat sich der Shooter angenehm gegenüber seiner Genrekollegen abgrenzen können. In Far Cry 4 verschlug es mich von der Tropeninsel ins Himalaya Gebirge. Doch erst überwiegte bei mir die Skepsis.

Auf Anfang. Bereits bei der ersten Ankündigung vom vierten Teil der Far Cry Reihe hatte ich meine Bedenken. Denn alles in allem sah das Spiel bis auf die tolle Grafik und einer anderen Umgebung ziemlich gleich aus. Eine offene Welt mit Massen an Sammelkram, ein unterdrücktes Volk und ein vollkommen kranker Antagonist, der sicherlich nicht nur mich an Vaas erinnert hat. Doch zum Glück kam zwar nicht alles, aber vieles anders.


Ajay Ghale will dem letzten Wunsch seiner verstorbenen Mutter entsprechend, deren Asche in ihr Heimatland Kyrat bringen. Doch bereits bei der Einreise gibt es Schwierigkeiten. Bei der Passkontrolle beginnen die örtlichen Truppen auf die Insassen des Busses zu schießen und Ajay schafft es gerade noch so zu überleben. Zum Glück erscheint der in Pink gekleidete Pagan Min und beendet die Aktion seiner Leute. Recht rabiat sei hier vielleicht noch angemerkt. Der eben genannte Pagan Min ist nämlich der Herrscher des Landes. Als Ausländer hat er sich vor vielen Jahren den Thron erobert und steht nun an der Spitze des kleinen Landes. Er erklärt Ajay, dass das alles nur ein Missgeschick wäre und dass er dessen Mutter sogar persönlich kannte. Noch vom Schock übermannt wird der ahnungslose Ajay zum Essen in den Palast des Diktators eingeladen. Es gibt feinstes Krabbenrangun. Doch als der Diktator sich kurz entschuldigt und man endlich selbst spielen darf, findet man im Palast so einige Dinge die man lieber nicht gesehen hätte. Natürlich hat man es schon geahnt, aber nun hat man die Bestätigung: Pagan Min ist ein skrupelloser Despot. Während Ajay durch die Gänge schleicht, gibt sich plötzlich ein Anhänger der Rebellentruppe „Goldener Pfad“ zu erkennen. Sabal will Ajay, der angeblich der Sohn des legendären Freiheitskämpfers Mohan Ghale ist, retten und ihn selbst zum Krieger für sein Volk machen. Na das kann ja mal heiter werden.


So verstrickt man sich schnell in die Konflikte zwischen Pagans Diktatur und den Rebellen. Doch auch innerhalb des goldenen Pfades gibt es Konflikte. Während Sabal die Tradition ehrt und sein Volk zurück in die Zeiten vergangener Tage führen will, sieht Amita Kyrats Zukunft in modernen Geschäften und schreckt auch nicht vor Drogenhandel zurück. Spielerisch setzt der Titel da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Insgesamt spielt Far Cry 4 sich recht identisch zum Prequel. Die Entwickler haben allerdings alles noch dynamischer und eingängiger gemacht. Noch immer liegt der Kern des Gameplays in einer Kombination aus Schleichen, und Schießen. Dabei kann jeder Spieler für sich entscheiden wie er lieber vorgeht. Entweder brachial mit dem Sturmgewehr, oder leise und tödlich mit Bogen und Messer. Auch die Jagd nach Rohstoffen spielt erneut eine zentrale Rolle und der Fuhrpark wurde um einige Gefährte erweitert.


Grafisch kann sich der Titel auf jeden Fall sehen lassen. Gerade die Lichteffekte machen Kyrat zu einer der schönsten Landschaften des Genres. Was mich jedoch etwas gestört hat, sind die grafisch etwas zurückgebliebenen Charaktermodelle der NPCs. Auch die Animationen wirken hier etwas stacksig und lieblos. Kyrat selbst ist insgesamt ziemlich groß ausgefallen und wird mit der typischen Ubi-Formel gefüllt. Soll heißen: mehr oder weniger interessante Orte mit jeder Menge Sammelkram. Dank des spaßigen Gameplays und unzähligen Fähigkeiten und Belohnungen, macht das Sammeln und Erkunden dennoch Spaß. Und zahlreiche Orte sind dann doch recht spannend zu bestaunen. Andere Open-World Kollegen zeigten aber hier bereits in der Vergangenheit, dass man seine Welt mit wesentlich mehr füllen kann.


Was man bei Teil Vier, ebenso wie schon beim Vorgänger gesondert anführen muss sind die soundtechnischen Qualitäten. Die deutsche Lokalisierung ist durchweg auf sehr hohem Niveau und der Soundtrack trägt zur tollen Atmosphäre bei. Einige Songs sind hier schon wie beim Vorgänger einfach grandios gut ausgewählt und werden passend zur Mission eingespielt. Hier erwarten einen ähnliche Erlebnisse wie schon mit „Make It Bun Dem“ bei Far Cry 3. Die Palette reicht hier von drückend über urkomisch bis hin zu richtig emotional und einzigartig. Große Klasse Ubisoft!



Fazit: Far Cry 4 ist eindeutig mehr als ein Far Cry 3.5. Neben der neuen Spielwelt und all den kleinen Änderungen bietet der Nachfolger eine spannende Story mit interessanten Charakteren die mehr sind als ein Abklatsch von Vaas und Co. Meine Befürchtungen wurden schnell zerschlagen und dank perfekt gewählten Soundtracks und einiger wirklich toll designten Missionen zählt meiner Meinung auch Far Cry 4 zu den Glanzstücken seines Genres. Jeder Shooterfan der mal Abstand vom ewigen Militärgeballer eines Call of Duty’s oder Battlefield’s braucht und eine wirklich fesselnde Story erleben will, ohne gleich das Genre zu wechseln, sollte hier unbedingt zuschlagen. Im Umkehrschluss würde ich das Spiel aber auch jedem Genrefremden Spieler ans Herz legen. Lasst euch auf die Ego-Perspektive ein und werft die Far Cry nicht in denselben Topf mit den allseits bekannten Shooter-Reihen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen!
-euer Genesis
 

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